
Das Jahr 741 in Ägypten war geprägt von einer tiefen politischen Krise. Nach dem Tod des Umayyaden-Kalifen Hisham ibn Abd al-Malik geriet das muslimische Reich in einen Machtkampf zwischen den Anhängern des Kalifen Walid II. und denen seines Bruders Yazid III. Diese Unsicherheit nutzte der Gouverneur von Ägypten, Abu al-‘Abbas as-Saffah, um seine Macht zu festigen und sich gegen die Umayyaden aufzulehnen. Die Revolte von 741 war nicht nur eine lokale Angelegenheit, sondern hatte weitreichende Folgen für den gesamten islamischen Welt.
- Die Ursachen der Revolte:
Die politische Instabilität im islamischen Reich nach dem Tod von Hisham ibn Abd al-Malik schuf einen Nährboden für die Revolte in Ägypten.
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Unzufriedenheit mit der Umayyaden-Herrschaft: Die Bevölkerung Ägyptens war zunehmend unzufrieden mit der Herrschaft der Umayyaden, da diese als korrupt und ungerecht empfunden wurden.
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Die Rolle Abu al-‘Abbas as-Saffahs: Als Gouverneur von Ägypten hatte Abu al-‘Abbas as-Saffah Zugang zu militärischen Ressourcen und konnte die Unzufriedenheit der Bevölkerung für seine eigenen Zwecke nutzen.
Er präsentierte sich als Befreier des Volkes und versprach ein gerechteres und islamischeres Regime.
- Die militärische Stärke der Revolten: Die Armee, die Abu al-‘Abbas as-Saffah befehligte, war gut ausgebildet und motiviert. Sie besiegte die Umayyaden-Truppen in mehreren Schlachten und eroberte schließlich die Kontrolle über Ägypten.
Die Folgen der Revolte von 741
Die Revolte von 741 hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die politische und soziale Landschaft des islamischen Reichs:
- Gründung der Abbasiden: Der Sieg der Revolte führte zur Gründung eines neuen Herrscherhauses, der Abbasiden. Abu al-‘Abbas as-Saffah wurde zum ersten Abbasiden-Kalifen gekrönt.
Die Abbasiden behaupteten ihre Abstammung vom Onkel des Propheten Mohammed und präsentierten sich als rechtmäßige Nachfolger der Umayyaden.
- Niedergang der Umayyaden: Die Revolte markierte das Ende der Umayyaden-Dynastie. Viele Mitglieder der Umayyaden-Familie wurden getötet oder ins Exil gezwungen.
Ein kleiner Teil der Familie floh nach Spanien, wo sie eine eigene Dynastie gründeten.
Zeitpunkt | Ereignis | Bedeutung |
---|---|---|
741 | Beginn der Revolte in Ägypten | Startpunkt der politischen Umwälzung im islamischen Reich |
743-750 | Eroberung des Irak und Syriens durch die Abbasiden | Ausdehnung der Abbasidischen Macht |
- Verlagerung des kulturellen und politischen Zentrums: Die Abbasiden verlegten die Hauptstadt des Reiches von Damaskus nach Bagdad. Dies markierte eine wichtige Wende in der Geschichte des Islam, da das Zentrum der Macht und des Einflusses nun im Osten lag.
- Blütezeit der islamischen Kultur: Die Abbasiden förderten Kunst, Wissenschaft und Literatur. Die Zeit ihrer Herrschaft wird als “Goldenes Zeitalter des Islams” bezeichnet.
Fazit: Die Revolte von 741 war ein entscheidender Wendepunkt in der Geschichte des Islam. Sie führte zum Sturz der Umayyaden, zur Gründung der Abbasiden-Dynastie und zur Verlagerung des kulturellen und politischen Zentrums nach Osten.
Die Abbasiden-Herrschaft markierte eine Zeit des bedeutenden Fortschritts in Wissenschaft, Kunst und Literatur, was den islamischen Einfluss auf die Welt für Jahrhunderte prägte.
Interessante Anmerkungen:
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Der Name “Abbasiden” leitet sich von Abbas ibn Abd al-Muttalib ab, dem Onkel des Propheten Mohammed.
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Die Abbasiden regierten das islamische Reich über 500 Jahre lang.