Die Eroberung Alexandriens durch Sultan Qa’itbay: Ein Triumph der Mamluken gegen die Portugiesen und ein Wendepunkt im Mittelmeerraum

blog 2024-12-02 0Browse 0
Die Eroberung Alexandriens durch Sultan Qa’itbay: Ein Triumph der Mamluken gegen die Portugiesen und ein Wendepunkt im Mittelmeerraum

Im Herzen des 15. Jahrhunderts, als Europa in den Wehen der Renaissance stand, tobten im östlichen Mittelmeer andere Kämpfe, die den politischen und kulturellen Verlauf der Region für Jahrhunderte prägen sollten. Die Eroberung Alexandriens durch Sultan Qa’itbay im Jahr 1480 markierte nicht nur einen Sieg der Mamluken über die portugiesischen Eroberer, sondern symbolisierte auch eine tiefgreifende Wendung in den Machtverhältnissen des Mittelmeers.

Die Vorgeschichte dieser Konfrontation war komplex und von Rivalitäten geprägt. Im späten 15. Jahrhundert erstreckte sich das Osmanische Reich unter Sultan Mehmed II. als überragende Macht über Südosteuropa und den Balkan, während die portugiesischen Seefahrer an der Westküste Afrikas und in Indien neue Handelswege eröffneten. Beide Mächte blickten auf Ägypten mit Begehrlichkeit.

Für die Mamluken, eine militärische Elite, die seit dem 13. Jahrhundert Ägypten beherrschte, stellten die Portugiesen eine ernsthafte Bedrohung dar. Die Portugiesen hatten unter König João II. im Jahr 1480 den Hafen von Alexandria erobert, wodurch sie einen wichtigen strategischen Stützpunkt im östlichen Mittelmeer erlangten.

Der Sultan Qa’itbay, ein erfahrener Feldherr, reagierte prompt auf diese Bedrohung. Er erkannte die Gefahr, die die portugiesische Präsenz für Ägypten und den gesamten islamischen Osten darstellte. In einer beispielhaften Militärkampagne mobilisierte Qa’itbay seine Truppen und begann mit der Belagerung Alexandriens.

Die Belagerung von Alexandria zog sich über mehrere Monate hin. Qa’itbays Truppen, die aus erfahrenen mamlukischen Kriegern bestanden, setzten auf moderne Artillerie, während die Portugiesen hauptsächlich auf ihre Seeflotte vertrauten. Nach zähen Kämpfen und mehreren gescheiterten portugiesischen Angriffen gelang es den Mamluken im August 1480, die Stadt einzunehmen.

Die Eroberung Alexandriens durch Qa’itbay hatte weitreichende Konsequenzen:

Konsequenz Beschreibung
Verstärkung der Mamlukenmacht Der Sieg festigte die Stellung der Mamluken als dominierende Macht im östlichen Mittelmeer.
Abschreckung portugiesischer Expansion Die Niederlage zwang Portugal, seine Ambitionen im östlichen Mittelmeer zu überdenken und bremste die portugiesische Kolonialexpansion in dieser Region.
Wiederherstellung der islamischen Herrschaft in Alexandria Der Sieg markierte einen symbolischen Triumph des Islam über die christliche Expansion.

Qa’itbay ließ Alexandria nach der Eroberung wieder aufbauen und förderte den Handel in der Stadt. Er errichtete auch eine Flotte, um die Seewege im Mittelmeer zu kontrollieren.

Die Eroberung Alexandriens durch Qa’itbay war ein Meilenstein in der Geschichte des Mittelmeerraums. Sie demonstrierte nicht nur die militärische Stärke der Mamluken, sondern unterstrich auch die Bedeutung Alexandriens als strategischer Drehscheibe im östlichen Mittelmeer. Die Schlacht hatte einen nachhaltigen Einfluss auf die politische Landkarte der Region und prägte den Verlauf der maritimen Geschichte des Mittelmeers für Jahrhunderte.

Fazit:

Die Eroberung Alexandriens durch Sultan Qa’itbay war ein bedeutendes Ereignis, das weitreichende Folgen für den östlichen Mittelmeerraum hatte. Es markierte den Höhepunkt der Mamlukenmacht und verhinderte die portugiesische Expansion in der Region. Darüber hinaus stärkte der Sieg Qa’itbays Ruf als fähiger Herrscher und Militärexperte. Die Schlacht von Alexandria bleibt bis heute ein faszinierendes Beispiel für die komplexen Machtverhältnisse und den ständigen Kampf um Kontrolle im Mittelmeerraum während des späten Mittelalters.

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